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Infractor ist eine interaktive, künstlerische Anwendung, die für einen Multitouch-Tisch entwickelt wurde. Als Grundlage wurden Daten der New York Times Online verwendet.
Mittels physischer Objekte, die auf die interaktive Oberfläche gelegt werden, können die Daten spielerisch gesucht, gefiltert und gelesen werden.

Entwickelt und gestaltet wurde Infractor durch eine Gruppe von Studenten der Fachhochschule Potsdam.

Kontakt per Email: contact@infractor.org

Background

Ein Multitouch-Tisch bietet viele Vorteile gegenüber reinen bildschirmbasierten Anwendungen, die durch Mausinteraktionen bedient werden. Die Interaktion kann kontextbezogener und intuitiver gestaltet und Informationen zugänglicher präsentiert werden.
Mehrere Menschen können gemeinsam an gleichen Anwendungen arbeiten.

Ein Nachrichtenportal bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten mit großen Datenmengen zu arbeiten, diese aufzubereiten und erfahrbar zu machen.

Interaction

Infractor steht metaphorisch für Licht und dessen Brechung durch Prismen. Die damit verbundenen Interaktionen werden verwendet um Artikel zu recherchieren, zu filtern und anzuzeigen.

Über physische Objekte aus Plexiglas wird mit dem Tisch interagiert. Jedes Objekt wird entsprechend seiner Funktion durch eine eigene Interaktionsform verwendet.

Auf dem leeren Tisch sind zunächst alle verfügbaren Artikel ungeordnet in Form von Partikeln vorhanden. Jeder Partikel beinhaltet Informationen wie Überschrift, den Artikeltext und weitere Medien wie Bilder oder Videos. Diese Informationen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht sichtbar.

Um die losen Daten zu bündeln, wird ein Quellobjekt an einer beliebigen Stelle auf dem Tisch platziert. Das Objekt nimmt nun alle Partikel auf und gibt sie in Form eines Strahls wieder aus. Innerhalb dieses Strahls bewegen sich die Partikel ungeordnet. Um sie zu filtern und näher selektieren zu können wird mit Hilfe der Prismen der Strahl weiter aufgeteilt. Durch Reglerobjekte werden den Prismen Werte zugewiesen, die dann thematisch dazugehörige Artikel ausgeben. Jedes Reglerobjekt besitzt bestimmte Werte einer Kategorie, z. B. Personen oder Länder. Wird ein solcher Regler in die Nähe eines Prismas geschoben, erscheint ein Menü. Durch Drehen des Reglers lassen sich verschiedene Werte aus einer Kategorie, z.B. Kategorie: Person; Wert: Obama auswählen. Der ausgewählte Wert wird dem Strahl zugewiesen.
Ein weiteres Objekt, das Magnet, dient dazu, mehr Informationen zu sehen, oder sich den Artikel anzeigen zu lassen. Wird er auf den Strahl gestellt, stauen sich alle Partikel und es werden weniger Partikel am Ende durchgelassen. Auf Grund der verringerten Menge an Daten, steigt der sichtbare Informationsgehalt eines Partikels. Die Überschriften werden für den User sichtbar und er kann konkreter entscheiden welche Artikel für ihn interessant sein könnten. Um einen Artikel zu lesen, wird der Magnet an den Strahl gelegt. Dadurch wird ein Partikel angezogen und der Artikel wird sichtbar. Der Nutzer kann den Artikel heranziehen und lesen. Wird der Magnet vom Tisch entfernt, verschwindet der Artikel wieder.
Wird jedoch die falsche Seite des Objekts an den Strahl gehalten, werden die Partikel abgestoßen. Diese Funktion dient dazu, dem Nutzer die Funktionsweise dieses Objekts spielerisch nahe zu bringen.

Das simple und logische Konzept dieser Anwendung lässt sich durch den User sehr schnell und spielerisch erlernen. Er kann mit anderen Personen gemeinsam am Tisch arbeiten und nach Informationen recherchieren. Der erste Eindruck von Infractor lässt nicht direkt auf ein Tool zur Recherche von Nachrichten schließen, doch genau darin liegt der Reiz dieser Anwendung.

Interaction

Alle Bilder können auch bei Flickr geladen werden.

Technology

Die Anwendung greift auf die API der New York Times zu, die alle Daten von 1985 bis heute zur Verfügung stellt. Das Projekt wurde vollständig in Java realisiert. Für das Tracking der Objekte konnte die reacTIVision-Software verwendet werden.

Der interaktive Tisch, den wir für unser Projekt nutzen konnten, wurde von Studenten und Mitarbeitern der Fachhochschule Potsdam für die mæve-Installation entwickelt.